Call for Papers
Shakespeare Jahrbuch 161 (2025)
“Diversität und Gemeinschaft”
Band 161 des Shakespeare Jahrbuchs (2025) wird dem Thema “Diversität und Gemeinschaft” gewidmet sein. Shakespeares Werke gelten gemeinhin als Spiegel einer universellen menschlichen Natur; oft wurde diese Universalität missverstanden als vereinheitlichendes Abbild einer verbindlichen Norm, doch liegt sie vielmehr in einer Anerkennung von menschlicher Vielfalt und ihrer Bedeutung, aber auch Bedrohung für die Herausbildung von Gemeinschaft. Die Redaktion bittet um Beiträge zu der oft schwierigen und doch grundlegenden Beziehung zwischen Diversität und Gemeinschaft, Individuum und Gesellschaft, aus unterschiedlichen Perspektiven, im Shakespeares Dramen und Gedichten; zu Inszenierungen, Adaptionen und spin-offs dieser Stücke oder auch zu Shakespeare-Bezügen in philosophischen, politischen und kulturellen Debatten über Gleichheit und Inklusion. Beiträge mit zeitgenössischen oder historischen Perspektiven sind gleichermaßen willkommen.
Mögliche Themen wären:
- Darstellungen von Diversität innerhalb von Gemeinschaften sowie die Diversität von Gemeinschaften bei Shakespeare
- die Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft: Kriterien, Mechanismen und Legitimationen von Ein- und Ausschluss, Zugehörigkeit und Entfremdung
- politische und philosophische Begründungen von Gemeinschaft in der frühneuzeitlichen Kultur
- die Herausbildung von Gemeinschaften und die diversifizierende Wirkung von Differenzen entlang der Achsen von Religion, sozialem Status, Nationalität, Rasse, Ethnie, sex/gender, Sexualität, (dis)ability
- Sprachgemeinschaften und linguistische Vielfalt bei Shakespeare
- die Formierung von Gemeinschaften in der Auseinandersetzung mit frühneuzeitlichen Phänomenen der Mobilität von Menschen, Gegenständen, Ideen; die ethischen Herausforderungen von Vertreibung/Integration, Tradition/Innovation, Gastfreundschaft/Fremdenfeindlichkeit
- die Beziehungen zwischen Individuen und Gemeinschaften in verschiedenen Strukturen: von Familie und Haushalt zu Nachbarschaft, Gemeinde, Zunft, in Dörfern, Ortschaften, Städten, bis hin zur abstrakteren ‚imaginierten‘ Gemeinschaft der Nation
- frühneuzeitliche Erklärungen der Vielfalt von Dispositionen und körperlicher Differenz (Humoralpathologie, Klimatheorie, Astrologie, übernatürliches oder göttliches Wirken)
- strategische, ethische und affektive Allianzen zwischen (Individuen verschiedener) Gemeinschaften in Kultur und Theater der frühen Neuzeit
- die Rolle von Affekt (z.B. Liebe, Empathie; Hass, Ekel) und Kognition (Erinnern, Urteilen, Imagination) in der Herausbildung von Gemeinschaften
- das Theaterpublikum als Gemeinschaft, die Diversität von Zuschauern
- wie Adaptationen und Umschreibungen aus der Sicht spezifischer Gemeinschaften den Shakespeare-Kanon diverser machen
- casting als Mittel von Diversität in Theaterproduktionen
- ‘barrierefreier’ Shakespeare im Theater, Klassenzimmer und in der Forschung
Bitte senden Sie eine elektronische Version (als Word/ docx-Datei) Ihres Artikels an die Herausgeberin des Shakespeare Jahrbuchs, Prof. Dr. Isabel Karremann (E-Mail: karremann@es.uzh.ch). Einsendeschluss für Beiträge (in englischer oder deutscher Sprache und von nicht mehr als 6.000 Wörtern) ist der 30. April 2024. Bitte beachten Sie das Style Sheet, das von der Website der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft (https://shakespeare-gesellschaft.de/shakespeare-jahrbuch/hinweise-fuer-beitraege-sj/) heruntergeladen werden kann. Die Auswahl der Artikel erfolgt auf der Grundlage eines Double-Blind Peer-Review-Systems.