Am Dienstag, den 06. Mai 2025 findet in der ifa Galerie Stuttgart ein Panel Talk mit Prof. Dr. Sibylle Baumbach, Ülkü Süngün, Martin Mutschler und Gitte Zschoch zur Konstruktion von Anderssein und Fremdheit in Verdis Oper Otello statt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung Shadowily in Different Tongues in der ifa Galerie statt.

Verdis Oper Otello erzählt, gleich Shakespeares Vorlage, davon, welche brutalen Konsequenzen die gewaltsame Konstruktion von Anderssein haben kann. Das Gespräch zieht Verbindungen zu einem breiteren gesellschaftlichen Kontext: Wer definiert, ob jemand „fremd“ ist?

Moderiert wird das Gespräch vom Stuttgarter Kulturakteur Mike Schattschneider (u.a. Schmetterlingshaus und Linden-Museum, sowie der Staatsoper durch das Projekt JOiN-Haus verbunden). Er spricht mit Gitte Zschoch (Generalsekretärin des ifa), Ülkü Süngün (Künstlerin), Sibylle Baumbach (Professorin für Anglistik an der Universität Stuttgart und Präsidentin der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft) und Martin Mutschler (Dramaturg) darüber, mit welchen Mitteln in Otello „Fremdheit“ erzählt wird, über zeitgenössische Rezeptionen und die historische Unmöglichkeit der titelgebenden Figur.

Die Podiumsteilnehmenden sprechen über das subversive Potential der Kunst, fragen sich angesichts der Stuttgarter Neuinszenierung aber auch, wie ein verantwortungsbewusster Umgang mit Opernrepertoire, mit literarischen Texten und musealen Exponaten heute aussehen kann. Wie wirkt sich die kulturelle Reproduktion von Stereotypen sowie die Wiedergabe diskriminierender Sprache auf unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt aus? Wie kann ein progressiver Zugriff auf angestaubtes Material aussehen? Und welche Verantwortung tragen Kulturinstitutionen in Zeiten des Rechtsrucks?

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